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Von der Medienproduktion zum Full-Service-Dienstleister

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»Als Fulfillment-Dienstleister haben wir den Luxus einer Inhouse-Werbeagentur. Und umgekehrt.«

Die stetige Transformation ist nicht unbedingt ein Garant für wirtschaftlichen Erfolg. Aber in ihr liegt unbedingt eine Chance. Einer, der das längst verstanden hat, ist Christian Wagner. Er hat seine kleine Kreativagentur mit dem Schwerpunkt Medienproduktion zu einen Alleskönner für Startups und den Mittelstand umgewandelt. Grund genug, mit ihm über diese ungewöhnliche und mutige Metamorphose zu sprechen.

Christian Wagner, Managing Partner MadebyMates und FulfilledByMates

Lieber Christian, wir kennen uns noch aus einer Zeit, in der du Inhaber einer kleinen Kreativagentur mit dem Schwerpunkt Medienproduktion warst. Nun hast du in der Nähe von Osnabrück einen beeindruckenden Neubau hochgezogen, der den Startschuss für neue Tätigkeitsfelder schafft. Erzähle uns etwas über diese Neuausrichtung.

Hallo Marko, schön, dass wir endlich Zeit für unser Gespräch finden. In den vergangenen Monaten waren wir in der Tat sehr intensiv mit unserer Investition am neuen Standort in Hagen aTW beschäftigt. Neben der Komplettsanierung eines Bürogebäudes für unseren Agenturpart MadeByMates haben wir auf dem gleichen Gelände zwei Gewerbehallen für den zweiten Bereich unserer Tätigkeit gebaut: FulfilledByMates. Der Name ist Programm. Und so komme ich dann auch auf die Antwort zu deiner Frage: wir sind nun in der Lage, unseren Kunden einerseits die volle Kreativpower unserer Agentur von der Strategieentwicklung bis hin zum fertigen Onlineshop anzubieten und zusätzlich direkt die notwendige Logistik im E-Commerce aus einer Hand zu liefern.

Wie bist du darauf gekommen? Ich meine, es ist ja schon ein gewaltiger Schritt von der Medienproduktion mit wenigen Angestellten hin zu einer Full-Service-Agentur und einem umfassenden Fulfillment-Dienstleister. Euch steht nun ein Vielfaches der vorherigen Fläche zur Verfügung. Auch das Personal habt ihr ordentlich aufgestockt.

Fragen zu strategischen Entscheidungen werden ja häufig mit einem ‚davor‘ und ‚danach‘ beantwortet. Also nehme ich den Ball mal auf: vor Corona haben wir einen deutlich größeren Schwerpunkt in der Medienproduktion gehabt. Der zweite Bereich, also Lager, Konfektion sowie Kommissionierung und Versand war viel kleiner. Und dann kam eben – Corona. Und viele Selbstverständlichkeiten unseres Tagesgeschäfts wurden über Nacht in Frage gestellt. Und mit diesen Fragen und möglichen Lösungen haben wir uns unternehmerisch auseinandergesetzt.
Eines war immer klar: es wir ein ‚danach‘ geben und dann werden unsere Antworten auf die Anforderungen unserer Kunden andere sein müssen. So ist der Grundstein für diese große Investition gelegt worden: neuer Standort, neue Kompetenzen hinsichtlich Beratung, Strategie und Umsetzung in der Agentur und eine Fokussierung in unserer Logistiksparte auf den Bedarf der E-Commerce Kunden. Also Warehousing, Pick&Pack, Versand sowie Retourenmanagement. Und dafür haben wir natürlich auch Unterstützung in Form eines größeren Teams aufgebaut.

»In der Krise haben wir also doppelt investiert: in den neuen Standort und in ein deutliches größeres Team.«

Aus welchen Ecken kommen eure Kunden? Auf welche Neukunden habt ihr es abgesehen, wer passt nicht zu euch?

Diese Frage haben wir uns als erstes gestellt: Welchen Bedarf sehen wir in den nächsten Jahren am Markt. Welche Trends haben sich durch Corona verstärkt? Die Antwort erleben wir alle im Alltag: der Online-Handel wächst im Vergleich zum stationären Handel nach wie vor deutlich stärker. Somit ist unser Leistungsbreite eben auf diese Zielkunden ausgerichtet: junge Online-Shops, die den nächsten Wachstumsschritt gehen möchten und ihr Fulfillment outsourcen. Gerne auch mit dem dazu notwendigen Support in der Beratungs- und Umsetzungskompetenz im Bereich Marketing.
Einen Punkt möchte ich aber auch unbedingt noch erwähnen: ByMates ist nicht nur ein Bestandteil unserer Firmennamen sondern spiegelt auch einen Teil unserer Philosophie, unseres Selbstverständnis wider. Und darum freuen wir uns ganz besonders, dass auch viele unserer Kunden aus der Zeit ‚vor Corona‘ nach wie vor an Bord sind und wir gemeinsam die schwere Zeit gemeistert haben.

Was unterscheidet euch vom Wettbewerb?

Wir schauen da mehr auf uns selbst und weniger auf das, was die Marktbegleiter tun oder vielleicht auch nicht tun. Wir können unsere Kunden eine umfangreiche Beratungs- und Umsetzungsleistung bieten. Aber das allein macht es nach meiner Auffassung gar nicht aus. Neben dem ‚Was‘ ist für mich entscheidend, ‚Wie‘ wir es tun. Und da halte ich dem Team immer wieder den Spiegel vor: Was würdet ihr erwarten, wenn ihr unser Kunde wärt? Authentizität, Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit, Engagement, Respekt. Buzzwords und vermeintlich eine Grundlage für jeden Dienstleister. Stimmt. Und dennoch ein immer fortwährender Prozess. Auch wenn man wie wir, über lange Jahre für Etats arbeiten darf, müssen diese Werte immer wie zum Beginn einer Zusammenarbeit gelebt werden.
Und dieser Anspruch, dieses gelebte Selbstverständnis, ist dann vielleicht die Antwort auf deine Frage. Zumindest nehme ich das aus vielen Kundengesprächen mit.

»Neben dem ‚Was‘ ist für mich entscheidend, ‚Wie‘ wir es tun.«

Inwieweit hat dich das Thema Nachhaltigkeit beim Bau der Gebäude beschäftigt? Wie lebt ihr Nachhaltigkeit betriebsintern und welche Ziele habt ihr in diesem Bereich?

Würden wir für die Beantwortung deiner Frage das Drei-Säulen-Modell verwenden, liegt es auf der Hand: Ökologisch haben wir ein vorhandenes Bürogebäude energieeffizient saniert. Beim Blick auf den Grundriss unserer Grundstücksfläche hätte man das Gebäude besser abgerissen und an anderer Stelle neu gebaut. Aber damit fängt Nachhaltigkeit in unseren Augen an. Ökonomisch haben wir in zeitgemäße Gebäudetechnik investiert. Dazu gehört eine Photovoltaikanlage inklusive Ladeinfrastruktur für unsere E-Autos, oder zum Beispiel ein Beleuchtungskonzept mittels Bewegungsmeldern genauso dazu wie eine ressourcenschonende und nachhaltige Energieversorgung. Mit Blick auf die soziale Nachhaltigkeit haben wir zum Beispiel barrierearme Arbeitsplätze geschaffen und auch die Art unserer Unternehmensführung neu ausgerichtet.

Viel spannender finde ich persönlich den Blick auf die nicht so bekannte 4. Säule der Nachhaltigkeit: zukunftsweisende Initiativen. Ich beschäftige mich mit der Zukunftsfähigkeit unserer Leistungen und der damit zusammenhängende Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften. Die CSRD-Berichtspflicht betrifft uns noch nicht. Gleichwohl bringt dieser Prozess viele Erkenntnisse zum eigenen Handeln und den Möglichkeiten der Optimierung. Früher oder später werden unsere Stakeholder dazu eine Antwort von uns erwarten.

Das vorhandene Bürogebäude wurde energieeffizient saniert, obwohl ein Abriss ökonomisch sinnvoller gewesen wäre.

Worauf liegt der gegenwärtige Fokus und welche mittel- bis langfristigen Ziele verfolgt ihr?

Momentan freuen wir uns noch darüber, das große Projekt zum neuen Standort erfolgreich im Zeitplan umgesetzt zu haben. Der Umzug liegt nun schon einige Monate zurück und inzwischen sind wir in den neuen Abläufen und Prozessen angekommen.
Gleichzeitig sind wir sehr aktiv im Business Development. Als Fulfillment-Dienstleister haben wir ja den Luxus einer Inhouse-Werbeagentur und umgekehrt. Diese Möglichkeiten spielen wir mit sehr individueller Neukundenansprache aus. Dabei kommt auch die Werbewirkung von Print zum Einsatz.
Wie jede unternehmerische Investition soll somit die langfristige und nachhaltige Entwicklung unsere beiden Geschäftsbereiche erfolgreich sein.

Mein Buch „Nachhaltig drucken. Gestaltung umweltgerechter Druckprojekte“ ist im Verlag Hermann Schmidt erschienen. Ein Klick auf das Bild führt zur Verlagsseite.

Das klingt spannend. Was macht eure Neukundenkommunikation für dich so Besonders? Kannst du ein wenig mehr zu der Idee verraten?

Ohne den Überraschungseffekt beim Empfänger zu verraten: die Entscheidung für Print und Papier und somit gegen Digital haben wir ganz bewusst getroffen. Über den Bedruckstoff erreichen wir den Empfänger mit allen Sinnen. Das Format ist außergewöhnlich, außerdem sprechen wir den Zielkunden sehr individuell an. Damit meine ich sicherlich nicht die persönliche Anrede im Anschreiben. Und zuletzt haben wir uns mit Blick auf die bevorstehende Pflicht zu Mehrwegverpackungen im Onlinehandle auch noch ein Goodie überlegt. So, genug gespoilert.

Christian, vielen Dank für das schöne Interview!

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Marko Hanecke

schreibt und spricht über Wissenswertes aus der grafischen Industrie und seinem Berufsalltag als Print-Produktioner. Er ist ausgebildeter Drucker, Industriemeister Print und Druckingenieur. Marko weiß, dass analoge Kommunikation maßgeschneiderte Kleidung für Informationen und Produkte sein kann. Er liebt gut gemachte Drucksachen, seine Schallplattensammlung, Reisen und das Leben an sich.

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