deVega Medien macht sich stark für ökologische und gesellschaftliche Nachhaltigkeit.
Babara Classen
Udo Eitzenberger
Hallo Herr Eitzenberger, Sie sind Geschäftsführer der deVega Medien in Augsburg. Ein paar kurze Fragen zum Einstieg: Was für eine Druckerei ist deVega und was macht sie besonders? Wo liegen Ihre Alleinstellungsmerkmale und Spezialisierungen?
Frau Classen, Sie sind vielen als eine Pionierin des nachhaltigen Druckens bekannt, nun wirken Sie bei deVega. Wie kam es dazu und womit beschäftigen Sie sich bei Ihren neuen Arbeitgeber?
Wie haben Sie den Einstieg bei deVega erlebt? Wo sehen Sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum vorherigen Umfeld?
Welche konkreten innerbetrieblichen Maßnahmen hat deVega bisher im Bereich der Nachhaltigkeit ergriffen?
Welche konkreten Maßnahmen im Nachhaltigkeitsbereich planen Sie aktuell?
Bestimmend und belebend wirkt unsere aktuelle Vorarbeit für die geplante EMAS-Zertifizierung in 2021. Als Testprojekt prüfen wir gerade, ob wir eine neue natürliche und auch geruchsarme Druckfarben einsetzen. Ein Start-up aus Bayern vermarktet diese Farben, deren Bestandteile bis auf die Farbpigmente vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen stammen. Die ersten Tests verliefen vielversprechend.
Sie sind Förderer und Vertreter der Gemeinwohl-Ökonomie. Können Sie mir etwas mehr über die Ziele der GWÖ und über die Bilanzierung verraten?
Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) steht hier für ein ausbalanciertes wirtschaftliches und ganzheitliches Handeln. Es geht um die Qualität und systematische Betrachtung aller Unternehmensaktivitäten. Um den Beitrag zum Gemeinwohl jeweils differenziert zu messen, wurde die Gemeinwohl-Bilanz entwickelt. Jährlich ermitteln weltweit über 2200 Unternehmen, Gemeinden und Bildungseinrichtungen anhand eines Punktesystems die Weiterentwicklung Ihrer Arbeitsbedingungen, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Unternehmenskultur. Die Gemeinwohlbilanz ist öffentlich einsehbar.
Die Wirkung im Unternehmen zeigt sich in einem gesunden Miteinander, mit mehr Mitsprache und weniger Egoismus. Die Wirkung nach Innen und Außen hat sicher auch etwas Ideelles. Aktuell verfassen wir hierzu unseren ersten Abschlussbericht.
Wie anspruchsvoll ist es, in Verbindung mit gemeinwohlorientierten Ansätzen ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem zu implementieren?
- Menschenwürde
- Solidarität und Gerechtigkeit
- Ökologische Nachhaltigkeit
- Transparenz
- Mitentscheidung.
Die EMAS-Zertifizierung hilft insbesondere dabei die ökologische Nachhaltigkeit noch detaillierter zu analysieren. In beiden Standards werden umweltrelevante Kennzahlen erfasst und beide fördern einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Mit der EMAS-Zertifizierung wollen wir mehr Fortschritt und Fakten schaffen, aber auch Transparenz und Bewusstsein für Kunden und Mitarbeiter generieren. Die Gemeinwohl-Bilanz liefert einen ganzheitlichen Blick dazu, der weit über EMAS hinausgeht.
Herr Eitzenberger, es gibt nicht wenige Stimmen, die behaupten, eine aufrichtig nachhaltig aufgestellte Druckerei muss zwingend z.B. nach EMAS zertifiziert sein. Sie sind das bisher nicht, positionieren sich aber als “Öko-Druckerei”. Wie sehen Sie das mit dem Greenwashing in unserer Branche?
Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Druckmarkt im Allgemeinen entwickeln und wie im Bereich nachhaltiges Drucken?
Frau Claasen, Herr Eitzenberger, ich bedanke mich für das Interview.
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