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Kleine Agentur – Große Marken

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Von unseren Kunden hören wir, dass wir oft schneller und flexibler als manche Großagentur arbeiten.

In dieser Interview-Serie spreche ich mit den Speakern der am 22.10.2019 in München stattfindenden Konferenz Druck und Design. Heute im Ring: Christian Weiß von X-Design. Einige Arbeiten von Christian und seinem Team kennt ihr garantiert, denn obwohl die Agentur mit nur 7 Personen auskommt, finden viele große Markenartikler ihren Weg zu X-Design. Darüber, was diese Agentur so besonders macht, warum Verpackungsdesign elementar für den Abverkauf sein kann, und  natürlich über sein Vortragsprogramm auf der Druck und Design spreche ich heute mir Christian. Viel Spaß damit!
Christian Weiß von X-Design. Jurist und Designer.

Hallo Christian, du bist Eigentümer der Agentur X-Design aus München, Dipl. Designer und Volljurist. Das klingt nach einem ungewöhnlichen Weg, von dem du uns hoffentlich erzählen möchtest. Also, wie ist es zur Agenturgründung gekommen, wie viele Mitarbeiter beschäftigt ihr und was genau treibt ihr eigentlich?

Jura und das Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Prof. Heinz Edelmann war so unterschiedlich, dass ich es eine spannende Kombination fand. Die Juristen saßen hochkonzentriert mit Ohrenstöpsel in der Bibliothek, während es in der Akademie viel lautstärker und intuitiver zuging. Um beides zu schaffen, war meine persönliche Vision die Trennwand zwischen der rechten, intuitiven und linken, analytischen Gehirnhälfte zu durchbrechen.

Während meines Studiums hat es sich schnell bei den führenden Agenturen herumgesprochen, dass ich komplexe Themen in aussagekräftige Kampagnen und bildstarke Motive umsetzen kann. Themen wie kostenlose Kontoführung, das System ist kompatibel, die Software repariert sich von selbst, usw. …

Meine sehr eigene Art von Umsetzung und Denke ist schnell aufgefallen. Unternehmen kamen direkt auf mich zu, so war der erste Schritt zur Agentur von selbst geschehen. Inzwischen sind wir 7 Personen. Wir bezeichnen uns als Kreativagentur für Print & Online.  Unser Aufträge umfassen die gesamte Bandbreite von Web bis Print.

 

Als kleine Agentur betreut ihr große Handelsmarken. Wie behauptet ihr euch gegenüber den großen Wettbewerbern, sprich, den Agenturen mit einem ganzen Stab an Mitarbeitern? Was überzeugt eure Kunden? Wo liegt eurer Alleinstellungsmerkmal?

In über 12 Jahren haben wir ein intensives Know-how mit vielen großen Handelsketten in D/A/CH gesammelt. In diesem Bereich ist unser spezieller USP: Trendstarke Verpackungen für breite Zielgruppen. Dank ständigem Feedback vom Regal können wir recht realistisch den Erfolg unterschiedlichster Designs einschätzen.

Dazu kommt, dass wir die Erfahrung und die analytische Denke für die komplexen Aufrisse unterschiedlichster Art mitbringen.

Von unseren Kunden hören wir, dass wir oft schneller und flexibler als manche Großagentur arbeiten.

Das liegt vielleicht daran, dass ich und meine Gründungspartnerin in jedem Projekt unmittelbar involviert sind.

Unser positives Fazit ist, dass bei Premiumkonzernen nicht alleine die Agenturgröße entscheidend ist, sondern ob man (und das vergleiche ich gerne mit einem Fußballer) tatsächlich immer wieder Tore schießt.

 

Bei nahezu identischen Produkten ohne ausgeprägten Differenzierungsmerkmalen, wie dies z.B. bei Hygienepapieren der Fall sein kann, spielt das Verpackungsdesign im Abverkauf sicherlich eine sehr große Rolle. Welche Erfahrungen hast du hierbei gemacht? Gibt es Rückmeldungen seitens deiner Kunden?

Ja! Das Design spielt eine enorme Rolle. Viele Verbraucher/innen schauen immer wieder was es Neues gibt. Oft wird auch nach bereits vergriffenen Designs nachgefragt. Als Gestalter muss man sich in diesem Bereich unter anderem sehr gut mit Trends auskennen. Wie sie entstehen und wie man diese weiterentwickelt.
Ein Trend durchläuft oft ganz unterschiedliche Stadien, die Wahl des richtigen Zeitpunkts ist entscheidend.

Wenn dann neben diesem Wissen etwas Glück hinzukommt, gelingt auch mal ein echter Megahype. Ein Feedback, das nicht lügt, ist natürlich immer das Regal – und folglich die Kunden, die uns deshalb regelmäßig beschäftigen.

 

Ihr macht viele Designs im Verpackungsbereich. Nehmt ihr hierbei auch Einfluss auf die drucktechnische Umsetzung? Ich meine, entwickelt ihr auch Verpackungen? Lassen euch eure Kunden hier Spielraum?

Unsere Verpackungen sind eigentlich immer mit hohen Auflagen verbunden. Hier trifft man auf Kunden und Produkthersteller mit einem bestens organisiertem Workflow. Die Hersteller der Produkte bieten permanent neue Innovationen im Verpackungsbereich an, so dass wir ständig mit neuen Aufrissen und zudem gleichzeitig mit der optischen Entwicklung ausreichend beschäftigt sind. Gelegentlich machen wir Anmerkungen, wenn beispielsweise ein Aufriss zu technisch gedacht ist und ungünstigen Raum für das Design lässt. Da lassen sich dann auch gemeinsame Lösungen finden.

Wie geht ihr in der Konzeptionsphase vor? Ist das ein intuitiver Prozess oder habt ihr eine Methodik oder eine Strategie entwickelt, die euch dabei behilflich ist, einen Kreativprozess systematisch anzugehen?

Wir benutzen beides! Die Strategie und das intuitive Element. Dabei haben wir ganz persönliche Techniken entwickelt, damit die Strategie nicht vorzeitig die Intuition bremst, sondern fördert. Im Grunde ist das eine Frage des Timings, wann wir immer wieder zur Analyse kehren.
Würden wir nur mit der Intuition arbeiten, würden wir nicht so punktgenau für diverse Zielgruppen arbeiten können.

Damit wir ganz viele unterschiedliche Designs für das gleiche Produkt entwickeln können, sammeln wir beispielsweise stichwortartig Ideen. Dabei sieht man schnell welche Ideen sich ähneln. Erst wenn wir eine echte Stichwortvielfalt haben, legen wir los. Der intuitive Schaffensprozess erweitert diese Liste dann nochmal und sorgt auch für unvorhergesehene Ergebnisse.

 

Hast du ein Lieblingsprojekt, von dem du uns berichten möchtest? Was war so einmalig an dieser Arbeit?

Ich habe einige Lieblingsprojekte. Ein aktuelles Projekt, das uns überrascht hat, war das Mops Toilettenpapier bei dm. Wir hatten mit einem gut laufendem Design gerechnet, dass es aber zu so einem derartigen Hype kommt, hat uns umgehauen. Unzählige Posts, unendliche viele Pressemeldungen. Wahnsinn!  Am besten Ihr googelt es einfach 🙂

Ein früheres, eher skurriles Projekt war der Gesamtauftritt der Fachbuchreihe Klinikleitfaden.
Die Bücher sind sozusagen Nachschlagewerke, welche Mediziner im Arztkittel bei sich führen können. Die Zielgruppe waren eher die jüngeren Mediziner, deshalb durfte es gemäß Briefing ruhig „etwas moderner“ sein. Wir haben dafür eine eigene, nur dem Klinikleitfaden zuordenbare, Bildsprache entwickelt. Es entstanden ca. 70 Illustrationen für Buchtitel wie Chirurgie, Dermatologie oder Orthopädie. Doch diese „optische Alleinstellung“ stand im Verlag laufend auf dem Prüfstand und wurde kritisch beäugt, da es für die eher konservative Branche ungewöhnlich war.

Den Covervorschlag „Urologie“, dagegen befand das Lektorat auf Anhieb für bestens. Wir hatten eigentlich mit einem sicheren Abschuss gerechnet.

Du bist ebenfalls auf der Druck und Design und gibst dort ein Work-Panel mit dem Titel „Kleine Agentur – große Marken“. Worum geht es hierbei inhaltlich, was lernt der Zuhörer?

Inhalt des Work-Panels wird unter anderem sein, wie man effektiv mit Trends umgeht und möglicherweise Hypes hervorruft. Sowie Überlegungen dazu, welche Bildsprache zu welcher Positionierung passt. Der Slogan Kleine Agentur – Große Marken ist vom Veranstalter gewählt , darf aber ruhig Berusfseinsteigern und Neugründern Mut machen, dass man auch im kleinen Team spannende Marken bewegen kann.
Die neue Konferenz Druck und Design wird von der novum und dem Verband Druck und Medien Bayern ausgerichtet. Sie findet am 22.10.2019 in München statt. Mehr zur Konferenz findest du in diesem Interview, welches ich mit den Machern führte: Druck und Design. Die Konferenz.
Jetzt anmelden!

Christian, zum Schluss wirf doch bitte einen Blick in die Glaskugel: Wohin entwickelt sich der Verpackungsdruck? Und wohin die Produktion von z.B. Büchern und Werbedrucksachen? Siehst du hier Zukunftstrends?

Es gibt natürlich immer diverse Strömungen. Die Technik wird wie immer die Ästhetik mitprägen. Wie beispielsweise der individualisierte Seriendruck. Die Umweltfreundlichkeit spielt eine zunehmend wichtigere Rolle. Wie viel Recyclingmaterial kommt zum Einsatz, wie viel Kunststoff, wird materialsparend verpackt … Der Verbraucher belohnt diese Bestrebungen. Im Verpackungsdruck hat dieser Trend bereits begonnen.

Im Buchbereich ist es spannend zu verfolgen, wie die neue Autorengeneration Ihre Direktvermarktung ausbaut. Wie man sieht haben einige YouTuber/Blogger bereits mehr Follower als die Verlagshäuser. Mit den digitalen Bezahlsystemen ist es „ein leichtes“ die Bücher direkt zu verkaufen. Dadurch verändert sich die Auftraggeberlandschaft für das Printprodukt Buch auch bezüglich der Auflagen. Die Bedürfnisse der Autoren an den Workflow sind anders (wie Lagerung, Lieferung usw..), dieser wird sich ständig verändern.

Die Werbedrucksachen werden Ihre Auf und Abs erleben. Doch durch die weiter voranschreitende digitale Überflutung behalten haptische Printprodukte weiterhin ihren Reiz.

Christian, vielen Dank für das Interview. Ich freue mich auf ein Wiedersehen auf der Druck und Design!

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Marko Hanecke

schreibt und spricht über Wissenswertes aus der grafischen Industrie und seinem Berufsalltag als Print-Produktioner. Er ist ausgebildeter Drucker, Industriemeister Print und Druckingenieur. Marko weiß, dass analoge Kommunikation maßgeschneiderte Kleidung für Informationen und Produkte sein kann. Er liebt gut gemachte Drucksachen, seine Schallplattensammlung, Reisen und das Leben an sich.

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