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Die zwei Seiten der Nachhaltigkeit

  • 11 minute read

»Jedes auf Papier basierende Druckprodukt besteht aus einem nachwachsenden Rohstoff. Wie viele andere Industrien können das von sich behaupten?«

Die Frage, ob Gedrucktes in digitalen Zeiten überhaupt noch eine Daseinsberechtigung hat, können wir sicher mit einem JA beantworten. Zunehmend müssen wir uns mit Fragen der Nachhaltigkeit auseinandersetzten. Die Branchenkommunikation hierzu ist stark interessengeleitet, selten objektiv und fast immer eindimensional. Ein guter Grund für mich, diesen Themenkomplex mit der Interviewserie Print is not Bad vielstimmig aufzuarbeiten.
Hier möchte ich unterschiedliche Akteure der Branche zu Wort kommen lassen, herausfinden, wie sie Nachhaltigkeit verstehen und welche konkreten Maßnahmen sie ergreifen. Heute im Ring: Anne-Katrin Kohlmorgen von Two Sides Germany.
Anne-Katrin Kohlmorgen,
Managing Partner bei
Two Sides Germany

Liebe Anne, du bist als Managin Partner für Two Sides Germany tätig. Was genau ist Two Sides, wer finanziert diese Initiative und welche Ziele verfolgt ihr?

In den letzten Jahrzehnten sank das Ansehen von Papier- und Printprodukten in unserer Gesellschaft. Es wurden Kampagnen ins Leben gerufen, um den Papierverbrauch zu reduzieren, Nachrichten über kleiner werdende Waldflächen verbreiteten sich und Papier galt gemeinhin als schlecht für die Umwelt. Um dem entgegenzutreten und die Fehlannahmen und Mythen rund um die Eigenschaften von Print und Papier zu berichtigen wurde die Initiative Two Sides von der Industrie ins Leben gerufen. Dahinter stehen Mitglieder der Europäischen Vereinigung für grafische Papiere, Euro-Graph, die die Aktivitäten von Two Sides neben den landesspezifischen Mitgliedschaftsmodellen finanzieren. Two Sides agiert weltweit und hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit seinen Kampagnen sowohl das Image der Industrie neu zu positionieren als auch Aufklärungsarbeit beim Endverbraucher zu leisten. Darüber hinaus wird im Rahmen der Greenwash-Kampagne aktiv gegen Unternehmen vorgegangen, die mit ihren Werbeaussagen Papier diffamieren oder Falschaussagen im Vergleich zu digitalen Alternativen treffen.

Ihr leistet Aufklärungsarbeit rund um das Thema Papier. Welche sind die in deinen Augen drei bedeutungsvollsten Mythen, die sich um die Nutzung und Herstellung von Papier ranken?

Die am weitesten verbreiteten sind wohl, dass die Waldfläche Europas aufgrund der wirtschaftlichen Nutzung der Wälder abnimmt, dass die Papierindustrie in Sachen Emission und Wasserverbrauch einen schlechten ökologischen Fußabdruck hat und dass Papier im Allgemeinen ein verschwenderisches Produkt ist, das schlecht für die Umwelt ist. Leider halten sich diese Ansichten stark, aber die Grundlagen für diese Behauptungen sind mehr als veraltet. Eine verantwortungsvolle und vorausschauende Forstwirtschaft ist in meinen Augen nicht nur ein Paradebeispiel für nachhaltiges Handeln – und immerhin gibt es diesen Zweig bereits seit Jahrhunderten – sondern sorgt auch für gesunde Wälder. Neuer, gesunder Baumbestand kann nachwachsen. Der Fakt, dass steigende Nachfragen nach Papier- und Produkten bedient werden können und Rohstoff zur Verfügung steht, belegt, dass man hier weiß, wie es geht. Etwas, von dem sich andere Wirtschaftszweige noch etwas abschauen könnten.
»Andere Wirtschaftszweige können in puncto Nachhaltigkeit viel von der Forst- und Papierindustrie lernen.«

Darüber hinaus geben Zertifizierungssysteme Sicherheit über die Herkunft der Rohstoffe. Auch was Emissionen und den Wasserverbrauch angeht, hat sich viel getan. Die Papierindustrie ist einer der Wirtschaftszweige, der seinen CO2-Ausstoß deutlich verringern konnte und sich zum Ziel gesetzt hat, diesen noch weiter nach unten zu bringen. Und auch beim Wasserverbrauch sieht es gut aus. Viele Papiermühlen haben eigene Versorgungskreisläufe, die so effizient sind, dass 90 % des Wassers aufbereitet wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt werden. Und zur Waldfläche selbst, nun ja, die wächst in Europa kontinuierlich um eine Fläche von etwa 58.390 km2 pro Jahr.

Hier geht es zur lesenswerten Mythen und Fakten-Broschüre (PDF) von Two Sides: KLICK

Die Kreislaufwirtschaft gilt als Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften. Bei einer Recyclingquote von ca. 80 % und nachwachsender Rohstoffe ist Papier per Definition eine ziemlich nachhaltige Sache. Wie siehst du das und wo gibt es deiner Meinung nach Optimierungspotenzial?

Tatsächlich sind wir hier sehr nah am Optimum und können auf das etablierte Kreislaufsystem durchaus stolz sein. Bei keinem anderen Wertstoff funktioniert das System so gut und effizient wie bei Papier. Was die meisten Verbraucher allerdings nicht wissen, dass auch das Papierrecycling endlich ist, d.h. der Prozess lebt von der Zuführung eines gewissen Frischfaseranteils. Mit jedem Recyclingprozess verkürzt sich die Faser und wird irgendwann unbrauchbar, um neues Papier daraus herzustellen. Daher wird aufgefüllt.
»Beim Papierrecycling sind wir nah am Optimum.«

Optimierungspotenzial liegt für mich in den Kreislaufprozessen und in der Aufklärung, was wirklich in die Altpapiersammlung darf – Paradebeispiel sind Kaffeebecher und Pizzakartons. Machen Beschichtungen und Verunreinigungen Recycling unmöglich? Nein! Jede Faser hilft und die Aufbereitungsmöglichkeiten werden immer besser. Es ist irre, was inzwischen geht. Auch beim De-Inking, denn die Farbe von bedruckten Papieren muss ja raus.

In einer aktuellen Studie hat Two Sides untersucht, wie Verbraucher über Papier denken. Welche wesentlichen Erkenntnisse deckt diese Untersuchung auf?

Wir stellen nach wie vor fest, dass sich die eingangs erwähnten Mythen nach wie vor hartnäckig halten. Der Prozentanteil der Menschen, die glauben, dass die Wälder Europas kleiner werden, nahm sogar wieder zu. Immerhin ein Beleg für das wachsende Umweltbewusstsein der Bevölkerung. Auf der anderen Seite bewerteten Verbraucher Papier als das Material mit den besten Recycling-Eigenschaften. Und besonders interessant finde ich, dass trotz kultureller Unterschiede und geringfügigen Abweichungen, die Ergebnisse länderübergreifend in etwa das gleiche Bild zeichnen. Wir sehen in den aktuellen Ergebnissen eine erneute Bestätigung dafür, dass die Arbeit, die wir mit Two Sides leisten, nach wie vor von Bedeutung und notwendig ist.

***

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***

Wie beurteilt ihr Papiere mit einem Anteil an Fasern aus z.B. Gras oder der Silphie? Laut Aussagen der Anbieter ergeben sich hier große Umweltvorteile gegenüber den konventionellen Bedruckstoffen. Ist das eine sinnvolle Ergänzung oder gar eine Alternative zum konventionellen Rohstoff Holz? Wie positioniert sich Two Sides hier?

Substitute – ein herrliches Thema. Nehmen wir allein folgendes Beispiel: Zucker ist schlecht, also muss er durch einen anderen Stoff ersetzt werden, etwa Stevia, Xylit oder Agavendicksaft. Das Gleiche passiert in unserer Industrie mit neuen Pflanzenfasern. Wir folgen hier erstmal irgendwelchen Trends, die clever vermarktet werden. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen die Erforschung und auch Vermarktung neuer Produkte, wenn es echte Alternativen sind. Die Crux ist aber, dass wir das gar nicht wissen. Das Fraunhofer Institut hat erst kürzlich überhaupt die Umweltauswirkung der Silphie-Faser-Papier im Vergleich zu herkömmlichem Papier untersucht. Nicht nur unter reinen Gesichtspunkten der Industrie, sondern auch im Bezug auf Flächennutzung, Smogbindung, Option der Biogasverwertung etc. aber das Fazit spricht sich hier weder für das eine noch das andere aus. Ich bin mir sicher, dass viele Neuerungen ihren Platz haben. Aktuell müssen wir uns bei solchen Papieren, wie zum Beispiel auch dem Gras- oder Strohpapier die Frage stellen, wie hier der Recycling-Kreislauf funktionieren kann. Denn dieser basiert auf Zellulosefasern. Inwieweit sich das miteinander vereinen lässt, bleibt erstmal unbeantwortet und stellt uns wieder vor neue Herausforderungen. Das zeigt für mich einfach, dass manchmal nicht immer zu Ende gedacht wird. Es geht nicht nur um Alternativen. Sie müssen sich auch in bestehende Systeme integrieren lassen, damit für alle Seiten ein wirklicher Vorteil entsteht.
Auch interessant: Meine Interviews zum Thema Graspapier uns Silphie-Papier.

Wie definierst du ein nachhaltiges Druckprodukt? Welche Kriterien müssen hierfür erfüllt sein? Und ist dieses Schwarz-Weiß-Denken vielleicht sogar kontraproduktiv, weil es Druckprodukte in gut und schlecht einteilt? Schadet diese Diskussion am Ende der gesamten Druck- und Papierbranche?

In der Frage steckt schon ein ganz wichtiges Schlagwort: Schwarz-Weiß-Denken. Grundsätzlich finde ich es sinnvoll, nachhaltige Produkte auszuweisen. Besonders in unserer heutigen Zeit geht es einfach nicht mehr ohne. Was wir aber nicht vergessen dürfen sind zwei Grundsätze.

1. Jedes Druckprodukt, das mit Papier zu tun hat, arbeitet zunächst mit einem nachwachsenden Rohstoff. Wie viele andere Industrien können das von sich behaupten?

2. Nur weil ein Produkt nicht explizit auf Nachhaltigkeitsaspekte hinweist, macht es das nicht automatisch weniger nachhaltig. Manchmal hat man ein Zertifikat einfach (noch) nicht beantragt.

Ein wesentlicher Faktor ist für mich aber auch die Siegel-Landschaft in Deutschland. Es gibt zu viele diverse DIN, RAL und dann Blauer Engel, FSC oder PEFC. Sie alle stehen für etwas anderes, bestätigen unterschiedliche Aspekte. Und nun kommt meine Gegenfrage:

Welcher Drucker hat die Zeit, alle zu beantragen, Prüfprozesse zu durchlaufen und den Vergabeprozess von A bis Z abzuschließen? So etwas geht nicht über Nacht und das Kerngeschäft liegt woanders.

Ich plädiere hier für etwas ganz anderes: Eigenverantwortung und Transparenz . Mit den Kunden sprechen, Produkte erklären, Hintergründe zu Produktion, Nachhaltigkeit, Energieaufwand, Farben etc. in Sales-Unterlagen oder auf der Website erläutern und Prozesse verständlich machen. Wenn die Kunden besser verstehen, um was es geht, ist das die halbe Miete.

Es soll Menschen geben, die in Papierprodukten einfach tote Bäume sehen. Wie viel Wald steckt tatsächlich im Papier?

Möchtest du die einfache oder die komplizierte Antwort? Spaß bei Seite… Ich könnte jetzt eine Rechnung aufmachen, aber ich erspare allen besser mein klägliches Mathematik-Wissen. Um es kurz zu machen: Man kann das nicht pauschal sagen, da eine solche Rechnung von vielen Faktoren abhängig ist wie etwa Art des Baumes und damit Faserqualität und -länge, zu fertigendes Endprodukt: dickes Büttenpapier oder ein ganz normaler Schreibblock. Wenn mir diese Frage gestellt wird, weise ich immer ganz gerne auf Folgendes hin: Die Papierindustrie gibt es seit Jahrhunderten. Natürlich ist mir bewusst, dass Bedarfe steigen und dennoch haben wir es mit einer vorausschauenden und umsichtigen Waldbewirtschaftung geschafft. Ausbeutung der Natur sieht in meinen Augen anders aus.

Print muss sich in puncto Umweltrelevanz mit digitalen Anwendungen messen lassen. Unternehmen setzten vermehrt auf digitale Kanäle und argumentieren dies mit einer besseren Öko-Bilanz. Mit eurer Anti-Greenwash-Kampagne enttarnt ihr solche Aussagen. Was steckt genau dahinter?

Tatsächlich stellt eine Vielzahl von Unternehmen die Behauptung auf, dass digitale Kommunikationsmittel per se besser sind als die herkömmlichen, ausgedruckt und verschickt mit der Post. Und so entstehen dann Website-Claims wie „Wechseln Sie zu Digital und retten Sie einen Baum“ oder Ähnliches. Manchmal erfolgt das auch in Form von Infoschreiben, die den Verbraucher mehr über den Wechsel, der vollzogen wird, in Kenntnis setzen, als ihm die Wahl zu lassen, was ihm denn lieber ist und so wird er mehr oder weniger „zwangsdigitalisiert“.
»Nicht wenige Unternehmen zwingen Kunden zur Digitalisierung.«

Häufig wird vergessen, dass nicht jeder den Zugang oder die Kenntnisse zur dafür notwendigen Infrastruktur hat und damit Menschen auf der Strecke bleiben.
Viel wichtiger ist aber, dass so mancher zu denken scheint, was ich nicht sehe, ist nicht da. Auch E-Mails hinterlassen einen CO2-Abdruck und der ist nicht klein. Wenn wir ähnlich wie beim Papier auch die notwendigen Trägermedien wie PC, Laptop, Smartphone und deren Produktion einbeziehen, ebenso wie der Betrieb im Büro aber auch den Servern und Rechenzentren, entsteht hier schnell ein anderes Bild.
Genau dafür möchten wir die Firmen sensibilisieren, suchen den Kontakt mit ihnen und weisen darauf hin mit der Bitte neue, weniger missverständlich oder verunglimpfende Aussagen zu machen. Damit haben wir eine Erfolgsquote von 54%. Die Kampagne hilft also nicht nur dabei, Papier anders wahrzunehmen, sondern hemmt auch die Verbreitung solcher Fehlannahmen.

Hier geht es zum Greenwash-Fact-Sheet (PDF): KLICK

Die Initiative „Letzte Werbung“ fordert ein Verbot von unadressierten Werbesendungen. Hier wird mit harten Zahlen argumentiert, etwa, dass nur 17 % der deutschen Bevölkerung Briefkastenwerbung begrüßen. Wie positioniert ihr euch zu der Forderung eines Opt-In-Verfahrens für die Zustellung unadressierter Werbung?

Ich stelle hier tatsächlich diese 17 % in Frage. Denn auf der Gegenseite gibt es zwei interessante Fakten. Zum einen sind es gerade die Postwurfsendungen, die laut Medienanalysen ganz maßgeblich und so stark wie kaum ein anderes Werbemittel Kaufentscheidungen beeinflussen. Lustigerweise ist das in Input-Output-Analysen sogar eines der am besten nachzuverfolgenden Werbemittel. Und dann müssen wir auch mal ehrlich mit uns selbst sein: Wer schaut denn nicht gerne mal (und wenn es nur aus Langeweile ist) durch den neuesten Supermarkt-Prospekt und stöbert nach Schnäppchen? Zum anderen finde ich hier, dass das ganze Vorgehen von „Letzte Werbung“ ein gewisses „Geschmäckle“ hat. Denn der Verein profitiert nicht zuletzt von eben genau dieser Praktik und bedient sich neben dem Internet ganz strategisch den Postwurfsendungen, um sein Bestreben bekannt zu machen und Aufkleber zu verteilen.

Müssen wir gesellschaftliche Nachhaltigkeitsfragen nicht auch mit einer Reduzierung des Papierkonsums beantworten? Ist Klasse statt Masse der vielleicht bessere Weg? Brauchen wir kreativere Print-Produkte, die stärker wertgeschätzt werden?

Auf jeden Fall. Aber das hat nichts mit Papier an sich zu tun. Ein verantwortungsvoller Umgang mit JEDER Ressource ist der Grundstein nachhaltigen Handelns. Wir alle sollten uns immer bewusst machen: brauche ich dieses oder jenes Produkt, drucke ich um des Druckens Willen oder weil es einfach leichter für mich wird, damit zu arbeiten, übersichtlicher ist, usw.
In Sachen Wertschätzung geht es doch auch ganz klar immer um die Frage, was einem selbst wichtig ist. Liebe ich Zeitschriften oder das Lesen meiner Sonntagszeitung, wäre das sicher etwas, für das sich der Einzelne viel stärker begeistert und einsetzt als einen Flyer. Bei einem Designliebhaber kann das schon wieder ganz anders aussehen. Generell lässt sich auf jeden Fall festhalten, das belegen auch Untersuchungen, das Schreiben auf hochwertigem Papier oder toll aufgemachte Printprodukte beim Empfänger viel stärker im Gedächtnis bleiben. Wir haben hier zwei Säulen: Verantwortungsbewusstsein in Produktion UND Nutzung und der Qualitätsaspekt in angemessenem Rahmen.

Wagen wir einen Blick in die Glaskugel. Wie wird sich der Papier- und Druckmarkt im Bereich der Nachhaltigkeit entwickeln. Welche großen Veränderungen siehst du hier in einem Zeithorizont von 5 – 10 Jahren?

In der Medienwelt wird der Wandel zum Digitalen stärker voranschreiten. Da müssen wir nicht drum herumreden. Ich denke aber, dass sich Print und Digital nach den Geburtsschmerzen in einem neuen Umfeld etablieren und jedes mit seiner eigenen Daseinsberechtigung nebeneinander existieren wird. Das war auch bei Fernsehen und Radio nicht anders. Und die Zeichen stehen auf Packaging und E-Commerce. Einige Drucker haben schon begonnen, sich neu aufzustellen, auch die Produzenten. Hier werden sich die Marktanteile verschieben. Das passiert aber allein auch durch das Wachstum im Verpackungsbereich. Ich glaube aber fest daran, dass sich hier dann neue Nischen auftun und deswegen weitaus weniger hinten überfällt als wir nun befürchten. Kaum ein Händler, der seine Pakete nicht für Kooperationen, Eigenwerbung, Kataloge etc. nutzt. Und die wollen schließlich auch produziert werden.
Mehr zur nachhaltigen Medienproduktion und meiner Interviewserie „PRINT IS NOT BAD!“ findet sich hier: Nachhaltiges Drucken

Zum Abschluss eine persönliche Frage: Welches Druckprodukt ist aus deinem Leben nicht wegzudenken?

Eine Frage zum Durchatmen zum Schluss. Ich kann nicht ohne Bücher. Auch im Urlaub. Wenn etwas das Gewicht meines Koffers belastet, sind es Bücher und meist komme ich mit mehr zurück, als ich mitgenommen habe. Das Geräusch der Seiten beim Umblättern, etwas in der Hand halten, nachdem man den ganzen Tag am Rechner saß und der Lesefortschritt, wenn man merkt, man nähert sich dem Höhepunkt der Geschichte. Auch wenn ein E-Reader praktisch ist, ein echtes Buch zu lesen ist für mich unersetzlich.
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Marko Hanecke

schreibt und spricht über Wissenswertes aus der grafischen Industrie und seinem Berufsalltag als Print-Produktioner. Er ist ausgebildeter Drucker, Industriemeister Print und Druckingenieur. Marko weiß, dass analoge Kommunikation maßgeschneiderte Kleidung für Informationen und Produkte sein kann. Er liebt gut gemachte Drucksachen, seine Schallplattensammlung, Reisen und das Leben an sich.

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2 Kommentare
  1. Sina sagt:
    29. Oktober 2021 um 14:32 Uhr

    Ich freu mich auf weitere Artikel der Serie! Besonders, wenn verschiedene Positionen zu Wort kommen – ist „Letzte Werbung“ dafür auch angefragt? 🙂

    Antworten
    1. Marko Hanecke sagt:
      2. November 2021 um 9:36 Uhr

      Liebe Sina, vielen Dank für dein Feedback. Ja, die Initiative Letzte Werbung steht auf meiner Liste!

      Antworten

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